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Entrepreneurship

Die Zukunft der Unternehmen

Wo könnten sich Unternehmen organisatorisch in Zukunft hinentwicklen?

Was passiert zurzeit in unserer Umwelt?
Das sind die Fragen, denen ich in diesem Post mal etwas näher betrachten möchte.
Verfasst wurde der Artikel 2016 von Jan Foelsing.
Ich habe, wie wahrscheinlich auch Sie, das Gefühl, dass alles um uns herum schneller, vernetzter und dabei noch kurzweiliger wird. Die Welt wird immer mehr zu einem globalen Dorf.
Die Auswirkungen dieser neuen Umweltbedingungen auf Organisationen sind dabei viel größer, als dies zuerst scheint. Unter dem „Deckmantel“ von Begriffen wie NewWork, Arbeiten 4.0,… schwappt zurzeit eine riesige Veränderungswelle in die Unternehmen. Ich sehe hierbei das Problem, dass die Firmen zwar viel anstoßen und die Notwendigkeit von Veränderung teilweise klar erkennen. Die tatsächlichen Anstrengungen sich aber zumeist mehr auf die Arbeit samt deren Prozesse und Strukturen fokussieren und das eigentliche Thema der kulturellen Veränderung, die auch durch die gesellschaftliche Veränderung verstärkt wird, nicht betrachten. Zur gesellschaftlichen Veränderung werde ich demnächst noch einen Artikel mit Bezug auf das Spiral Dynamics Modell veröffentlichen, da ich dieses Thema für essenziell für eine mögliche Zukunftsausrichtung von Organisationen halte.
Es wird oftmals versucht, mit allhergebrachten Methoden und Modellen das Unternehmen langsam an die neue Marktdynamik zu „gewöhnen“, doch der wartet nicht… Unternehmen, die auch in Zukunft am Markt bestehen wollen, müssen hier, aus meiner Sicht, viel radikaler und tiefgreifender zu Werke gehen, um agiler (es tut mir leid, dass dieser Begriff so oft fällt. Ich kann ihn auch schon nicht mehr hören) zu werden. Dazu muss die Vernetzungsdichte in den Unternehmen drastisch erhöht werden. Intern sowie nach außen. Eine Öffnung nach außen und eine Rückbesinnung auf die Kunden stehen dabei im Fokus. Das Lösungssystem (Unternehmen), muss mind. so komplex sein wie das Problemsystem (Markt), sagt bereits Ashby’s Law aus. Um dies zu erreichen, spielen im momentanen Kontext agile Methoden wie Effectuation, Desgin Thinking, die Business Model Canvas oder das Blue Ocean Framework eine immer wichtigere Rolle, um sich ständig verändernden Umweltbedingungen schneller anpassen zu können. Aus „survival of the fittest“ wird „survival of the quickest“.
Um die Vernetzung auch intern zu erhöhen und zu fördern, bedarf es auch neuer, digitaler Unterstützer.
Diese Tools firmieren unter vielen Begriffen. Social Collaboration, Social Intranet, Enterprise Social Network, Enterprise 2.0, Arbeiten 4.0, Projektmanagement Plattformen,… Tools wie Trello, Stackfield, Mondays, Slack, Coyo und Jira. Und täglich kommen neue hinzu! Ein digitaler Tool-Jungel tut sich hierbei für viele Firmen auf.
Ein kleiner Tipp: Vorsicht vor „Web 1.0 Tools“! Ihre Mitarbeiter:innen sind von ihrem privaten Gebrauch sehr hübsche und gut durchdachte Apps gewohnt. Diese sollten im Arbeitsumfeld mindestens genauso gut und leicht zu bedienen sein, wie Ihre Mitarbeiter:innen dies auch aus dem privaten Umfeld gewohnt sind. Sonst wird es keine Akzeptanz für die technische Unterstützung geben. Design und Usability geht hier für mich ganz klar über zu viele Funktionen, Integrationen und Strukturen. Die detaillierteste Software hilft nichts, wenn sie keiner nutzen will. 😉
Die interne Erhöhung der Vernetzung führt auch dazu, dass viele, früher künstlich getrennte Unternehmensbereiche immer mehr verschmelzen. Neue Lösungen entstehen immer öfter an den Schnittstellen zwischen den verschiedenen Fachbereichen. Und dies ist auch gut so. Was zu Zeiten der Industrialisierung eine prima Sache war, wird immer mehr zu einer Unternehmens-gefährdenden Hürde. Das Fachbereichs- bzw. Silo-Denken gilt so schnell wie möglich aufzubrechen und immer stärker in interdisziplinären Projekt-Teams zusammenzuarbeiten. Hier können wir, zusätzlich zu den agilen Methoden, die es hierbei einzuführen gilt, noch die Ausführungen von John P. Kotter zum „Dual Operatig System“ empfehlen. Wir sehen dies vor allem im Bereich Corporate Innovation / Corporate Entrepreneurship als eine sehr gute Lösung an und nennen es Dual Organization. Das Themenfeld Holacracy sollte man sich hierbei auch etwas genauer anschauen.
Das Aufbrechen der Silos gilt vor allem auch für den Bereich Lernen / Personalentwicklung. Das Silo-Denken von einem Silo in dem gelernt wird und einem in dem gearbeitet wird, ist nicht mehr angebracht. Sogar kontraproduktiv. Es kostet Zeit und Geld und der Lernerfolg ist einfach zu gering. Hier muss das Lernen viel mehr mit dem täglichen Arbeitsprozess verschmelzen. Neudeutsch „kompetenzorientiertes Workplace Learning“. Die Lernverantwortung liegt dabei immer stärker beim Individuum. Trainingskataloge zu füllen ist nicht mehr zeitgemäß und schon gar nicht zielführend. Es können Angebote gemacht werden, wenn der Mitarbeiter nachfragt. Sonst sollte sich der Mitarbeiter ein Training, was es natürlich auch noch geben wird, aber viel weniger und kürzer (Micro Training) und immer als anwendungsorientiertes Blended Learning Szenario, selbstständig auswählen können. Die Personalentwicklung kann nicht für alle Jobrollen immer auf dem neusten Stand sein, um passende Angebote zur Weiterentwicklung der Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, da sich auch hier das Rad wesentlich schneller dreht, als dies früher der Fall war. Auch Kurse über openHPI, Udacity, Coursera, LinkedIn Learning oder iversity sollten hier z.B. nutzbar gemacht werden. Motivierte Lerner werden sich schon ein gutes Training heraussuchen. Das muss man diesen nicht vorkauen und reglementieren. Bei firmenspezifischen Trainings zu Prozessen und Software wird hier natürlich noch anders vorgegangen. Das Grundcredo lautet ganz einfach „weniger vorgeben, ist mehr“. Mehr Freiheit und damit auch mehr selbstverantwortliche Weiterentwicklung. Als Personalentwickler wird man viel mehr zu einem Coach für lernreflexsive Maßnahmen oder eine Art SCRUM Master, dessen Aufgabe es ist, die Hindernisse auf dem Weg, hier zum Lernziel der Mitarbeiter, zu beseitigen. Ad-hoc Web-Coachings, Project-based Learning oder Reverse Mentoring sowie kollegiale Intervisionen sind hier sehr interessante Methoden.
In einer digitalisierten Welt stellt sich die Frage, ob mit oder ohne technische Unterstützung nicht mehr. Es stellt sich vielmehr die Frage, wie man seine Zusammenarbeit und sein Lernen sinnvoll digital unterstützen kann. Hier spielt eine durchdachte Didaktik des Lernsettings eine wichtige Rolle.
Ein Beispiel eines modernen Lernszenarios finden Sie zurzeit noch öffentlich zugänglich unter: Pete der Projektleiter.
Es ist eine tolle Zeit, in der die technischen und gesellschaftlichen Bedingungen endlich so weit sind, um digitale Unterstützer wirklich zu einem Mehrwert für eine bessere Zusammenarbeit und ein besseres Lernen werden zu lassen.

Kompetenzen der Zukunft – Was wird benötigt?

Wir bei Elevation Labs glauben nicht an DIE eine Lösung, sondern mehr an DIE Kompetenzen der Zukunft. Nur warum und was sind diese Kompetenzen?

Dieser Artkel ist zuerst erschienen unter: Elevation Labs – Impulse

Aus unserer Sicht gibt es nur Lösungsansätze die immer wieder kritisch hinterfragt und mit der Umwelt in Einklang gebracht werden müssen. Kein Geschäftsmodell wirkt mehr für immer oder überall. Die Halbwertzeit ist stark abnehmend. Der Kontext gewinnt weiter an Bedeutung und dieser ändert sich immer häufiger mit rapider Geschwindigkeit. Vorgefertigte, festgefahrene Denkmuster von Beratern und Experten sind da oftmals eher hinderlich. Eine Lösung erhält hier immer mehr einen temporären Charakter. Mehr in den Vordergrund kommen nun die Kompetenzen die dahinterliegen.

Deswegen lieben wir sogenannte „agile“ Methoden wie Design Thinking, Effectuation, SCRUM, Value Proposition Design, Business Model Canvas, Blue Ocean Framework,… also unseren ElevationKit.

Diese bieten die Chance Lösungen auch während der Entstehung immer wieder anzupassen und mit der Umwelt in Einklang zu bringen.

Für uns ist dies die Arbeitsweise der Zukunft. Doch muss auch die Kultur dies unterstützen und nicht aktiv verhindern. Silos müssen aufgebrochen werden, um neue, flachere Hierarchien mit mehr Eigenverantwortung beim Individuum zu ermöglichen. Die Schattenwelt der funktional gegliederten Einheiten endet damit. Ins Zentrum rückt nun zum ersten Mal wirklich der Kunde für dessen Probleme und Bedürfnisse multifunktionale Projektteams gebildet werden. Davor haben sich viele Organisationen seit längerem zu stark mit internen Prozessen und Machtkämpfen beschäftigt. Diese Art der Organisationen werden auf Dauer aussterben. Wie eine solche Kundenfokussierung aussehen kann, zeigen z.B. die („agilen“) Lean Startup Methoden sehr schön auf. Welche Auswirkungen dies auf Management und Führung hat, soll Inhalt eines anderen Artikels werden.

Die Zusammenarbeitsfähigkeit in heterogenen, multikulturellen Teams ist dabei ein Hauptpfeiler für unternehmerischen Erfolg in der Zukunft. Aus unserer Sicht gehört fluideren, agileren Organisationen bei denen der Kunde wirklich im Fokus steht ganz klar die Zukunft. Hier spielt auch die Transformations- bzw. Veränderungskompetenz eine entscheidende Rolle. Die konsequente Verwendung agiler Methoden gepaart mit einer passenden Visualisierung ist auch hierfür ein Enabler. Hier hinein spielt zudem auch ganz klar die Lernfähigkeit der im System agierenden Individuen. Aus unserer Sicht wird jede Firma in den nächsten 5-10 Jahren erkennen, dass die Hauptaufgabe einer zukunftsfähigen Organisation hauptsächlich darin besteht, sich um die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter bzw. bis dahin eher ihrer Netzwerkpartner zu kümmern und für diese die richtigen Rahmenbedingungen zu gewährleisten, die sie in ihren kreativen Lösungsfindungsprozessen bestmöglich unterstützen. Des Weiteren sehen wir Flexibilität, eine gut ausgeprägte Fähigkeit Projekte strukturieren und durchführen zu können, sowie ein hohes Maß an kontextbezogenen Lösungsentwicklungsfähigkeiten (Transferkompetenz) als äußerst wichtige Kompetenzen an. Abgerundet werden diese noch durch persönliche Eigenschaften wie begeistern, mitreißen, aktivieren zu können gepaart mit einer guten Ausdrucksstärke.

Wenn man sich diese ganzen Kompetenzen noch einmal anschaut, sieht man, dass wir kurz gesagt, mehr Entrepreneure benötigen. Da diese genau diese Fähigkeiten mit sich bringen.

Das Softwareunterstützung dabei ein MUSS ist, erklärt sich im digitalen Informationszeitalter von alleine. In Zeiten der Industrialisierung konnte man sich noch die Frage stellen, ob eine digitale Unterstützung hilfreich ist. In einer durch Digitalisierung komplett vernetzten Welt stellt sich diese nicht mehr. Hier stellt sich viel mehr die Frage mit welcher Technologie eine Lösung unterstütz werden soll, nicht mehr ob.